Das David Wirbelsäulen Konzept ist ein umfassendes Auswertungs- und Behandlungskonzept gegen Rückenbeschwerden. Das Konzept setzt gezielte Bewegung und kontrollierte Belastung zur Beseitigung des mit Rückenschmerzen in Verbindung stehenden Dekonditionierungssyndroms ein. Anhand von Tests, eines Fragebogens sowie Auswertungen der körperlichen Verfassung werden auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Programme erarbeitet.

 

Speziell entwickelte Geräte sorgen auf sichere und wirksame Weise für erhöhte Beweglichkeit, Steigerung der Kraft und eine verbesserte Koordination der Wirbelsäulenmuskulatur. 

 

Die Häufigkeit von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen in westlichen Gesellschaften, die Unternehmen und Krankenkassen mehr finanzielle Verluste zufügen als alle anderen Ursachen für Krankenstände (mit Ausnahme von unkomplizierten Grippeerkrankungen). Bis zu 70 % der Menschen klagen im Laufe ihres Lebens über Rückenbeschwerden; ca. 40 % der Betroffenen litten in den vergangenen 12 Monaten unter einer länger als einen Tag anhaltenden Episode und immerhin 25 % waren es im letzten Vierteljahr.



Das Dekonditionierungssyndrom

In den meisten Fällen von Rückenschmerzen ist es nicht möglich zu einer speziellen Diagnose wie z. B. Bandscheibenvorfall oder Spinalkanalstenose zu kommen. Aber ungeachtet der Ursache sind solche Schmerzen Grund für die Vermeidung körperlicher Aktivität, für eine weitere Schwächung der Kräfte und die Verminderung der Koordination des Rückens, was letztendlich zur Beeinträchtigung der Gesamtheit der Gewebestruktur führt. Das kann einen Teufelskreis schaffen, der stärkere Schmerzen, Funktionsverlust und, sofern länger anhaltend, ebenfalls psychologische Auswirkungen zur Folge haben kann. Haben die Beschwerden dieses Niveau erreicht, sind traditionelle Behandlungsmethoden wirkungslos, und die Möglichkeit einer dauerhaften Behinderung nimmt im Laufe der Zeit bedeutend zu.



Bewegung als Medizin

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Stärkung des muskulären Stützapparates durch richtig dosierte Bewegung die besten Therapieerfolge gegen eine Vielzahl von schmerzenden Gelenkserkrankungen erzielen kann. Bei Gelenken wie z. B. dem Knie, die verhältnismäßig unkomplizierte Strukturen darstellen, sind die Bewegungen einfach und Belastung unter kontrollierten Bedingungen leichter zu erzielen. Im Bereich der Wirbelsäule sind die Bewegungsabläufe jedoch wesentlich komplizierter, da es hier zu einer Interaktion einer Vielzahl an dynamisch arbeitenden intervertebralen Drehmuskeln, statischen Stützmuskeln, Wirbelkörpern, Bandscheiben sowie verschiedensten Ligamentkomplexen kommt. Wird dieses ohnehin sehr labile Gleichgewicht durch Schmerzen, Störungen der intramuskulären Koordination oder andere äußere Einflüsse gestört, so entwickelt sich ein Teufelskreis, in dessen Fortlauf es äußerst schwierig wird Körperübungen auf kontrollierte Weise einzuleiten. Durch die schmerzbedingte Schonhaltung kommt es zu einer Atrophie des muskulären Stützapparates und vor allem die autochthone Rückenmuskulatur kann ihre stabilisierende Wirkung nur mehr in begrenztem Maße wahrnehmen. In weiterer Folge kommt es zu Muskeldysbalancen und Spannungszuständen, die nun ihrerseits die Blutversorgung der beteiligten Muskeln beeinträchtigen und intervertebrale Nerven sowie Gelenke irritieren. Um diese Kettenreaktion durchbrechen zu können, benötigt man vor allem zu Beginn spezielle Geräte, die helfen den Trainingsbereich abzugrenzen und somit für eine allumfassende Kontrolle der Bewegungen und Belastungen sorgen.

Alle Bewegungen sollten in einem abgrenzbaren Bereich und bei geringer Belastung innerhalb der erträglichen Schmerzgrenzen beginnen. Die Zeit spielt dabei eine wesentliche Rolle, da physiologische Veränderungen langsam erfolgen. Eine sinnvolle Behandlung sollte sich im Idealfall über zumindest drei Monate erstrecken und durch ein weiterführendes Programm ergänzt werden.



Indikationen und Kontraindikationen

Ein Großteil der Ursachen für chronische Rückenschmerzen können mit dem David Spine Concept erfolgreich behandelt werden. Dazu gehören unspezifische Rückenschmerzen, degenerative Veränderungen, Bandscheibenvorfälle und postoperative Rehabilitation. Voraussetzung für die Teilnahme an einem unserer Behandlungsprogramme ist, dass ein hierzu qualifizierter Arzt jegliche Kontraindikationen ausschließt und der behandelnde Chirurg innerhalb von vier Monaten nach einem operativen Eingriff die Zustimmung dazu erteilt. Kontraindikationen sind unter anderem Tumore, akute Entzündungen und kürzlich erlittene Brüche. Eine erfolgreiche Behandlung setzt die Zustimmung des Patienten und dessen Motivation zur Teilnahme voraus.



Auswertungen

Auf einzelne Patienten zugeschnittene Programme erfordern gründliche Kenntnis der Anamnese, der gegenwärtigen Verfassung und der körperlichen Leistungsfähigkeit des Patienten. Zum Standard-Bewertungsprotokoll gehört ein validierter Fragebogen einschließlich der Anamnese, der Schmerzprofile und der Selbsteinschätzung des Patienten. Die physiotherapeutische Bewertung beurteilt den Zustand des Bewegungs- und Stützapparates sowie funktionelle Störungen und Einschränkungen. Gerätegestützte Tests komplettieren die Testserie und beinhalten zum Beispiel die Überprüfung der Kraft und Beweglichkeit in allen Bewegungsebenen. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank gespeichert und es kann ein Profil des Funktionszustands der Wirbelsäule abgerufen werden, das alle Tests mit den der Norm entsprechenden Daten vergleicht. Vor, während und nach der Behandlung vorgenommene Auswertungen liefern objektive Ergebnisberichte für die behandelnden Ärzte und Kostenträger und sorgen für eine zusätzliche Motivation des Patienten.



Das Behandlungsprogramm

Die Dauer eines empfohlenen Behandlungsprogramms beträgt 12 Wochen (= 24 Therapie-Einheiten). Die Länge ist von wesentlicher Bedeutung, da länger anhaltende Rückenschmerzen strukturelle Veränderungen in der Gewebestruktur des Rückens verursachen, die eine gewisse Zeit zur Regeneration benötigen. Das Programm ist in Phasen mit speziellen Zielen für jede Phase unterteilt. Die Orientierungsphase (Abb. 1) hat die Erhöhung der Wirbelsäulenbeweglichkeit in allen Bewegungsebenen, die Koordination der einzelnen Segmente der Wirbelsäule und die Verbesserung der Kondition der unterstützenden Muskeln zum Ziel. Während der Adaptationsphase werden Koordination und Kraft weiter verbessert, wobei die Belastung innerhalb der Schmerzgrenzen allmählich erhöht wird. Die Belastung wird in der Trainingsphase systematisch erhöht, um die Stabilisierung der Wirbelsäule und die neurale Kontrolle der Muskeln zu verbessern. In der Optimierungsphase besteht das Ziel darin, die Koordination, Beweglichkeit und die Kraft der unteren Wirbelsäule und des Nackens zu optimieren und aufeinander abzustimmen. Während des gesamten Programms erfolgen neben gerätegestützten Übungen außerdem selektive Entspannungs- und Dehnungsübungen. Letztere werden zusammen mit ergonomischer Anleitung auch beim Heimtraining eingesetzt.



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© Thomas Andersch